Vernetzungsstelle Seniorenernährung
FAQ
Osteoporose
Generell lässt sich der altersbedingte Knochenabbau nicht aufhalten, aber mit einem gesunden Lebensstil (z.B. Nichtrauchen, wenig Alkohol), ausreichender körperlicher Aktivität und einer „knochenprotektiven“ Ernährung kann der Abbau verlangsamt bzw. verzögert werden.
Bei einer solchen „knochenprotektiven“ Ernährung stehen eine ausreichende Calciumaufnahme (1000 mg pro Tag) und eine ausreichende Vitamin D Versorgung im Vordergrund. Allgemein zu empfehlen ist eine vollwertige Ernährung mit reichlichem Verzehr an Obst und Gemüse, ergänzt mit fettarmen Milchprodukten, Nüssen und Vollkornprodukten sowie Fischgerichten.
Da Vitamin D hauptsächlich körpereigen über die Haut gebildet wird, sollte bei unzureichender Sonnenlichtexposition unter ärztlicher Absprache eine Supplementation in Erwägung gezogen werden.
Diese Maßnahmen und Empfehlungen sind nicht nur präventiv sinnvoll. Auch bei einer diagnostizierten Osteoporose ist unter Medikamenteneinnahme eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D essenziell für den Erfolg der Therapie.
Auch für Personen mit Lactoseintoleranz können Milchprodukte geeignet sein. In lang gereiftem Hartkäse (z.B. Emmentaler, Parmesan, Gouda) ist in der Regel fast gar keine Lactose mehr vorhanden. In Joghurt, Kefir und Quark ist ebenfalls ein Teil der Lactose bereits abgebaut. Diese Milcherzeugnisse können daher auf ihrer individuelle Verträglichkeit getestet werden.
Nicht nur für eine verbesserte Verträglichkeit der lactosehaltigen Produkte, sondern auch für die bessere Aufnahme von Calcium sollten diese über den Tag verteilt in kleineren Mengen aufgenommen werden. Ebenso kann auf Milchprodukte ausgewichen werden, bei denen die Lactose entzogen wurde und die als laktosefrei deklariert sind. Lactasehaltige Enzympräparate sollten in Absprache mit Fachpersonal eingenommen werden, können aber besonders beim Essen außer Haus hilfreich sein.
Bei einer veganen Ernährung muss sehr gezielt auf calciumreiche Gemüsesorten wie z.B. Brokkoli, Grünkohl und Rucola geachtet werden. Beachten Sie bei Gemüsesorten wie Spinat, Mangold oder Rhabarber, dass diese Oxalsäure enthalten. Oxalsäure bindet einen Teil des Calciums, der dann nicht mehr verfügbar für den Körper ist. Auch einige Saaten und Nüsse haben hohe Calciumgehalte (z.B. Sesam und Haselnüsse). Ebenso können calciumreiche Mineralwässer (> 150 mg Calcium pro Liter) genutzt werden. Bei pflanzlichen Alternativen zu Milch- und Milchprodukten sollte darauf geachtete werden, dass in diesen Produkten Calcium zugesetzt wurde.
Unter- und Mangelernährung
Nein, denn es gibt grundsätzlich zwei übergeordnete Formen der Mangelernährung: Die qualitative und die quantitative Mangelernährung. Im ersten Fall ist der Energiebedarf meistens gedeckt, bzw. übermäßig gedeckt (Die Menschen nehmen noch zu, obwohl sie bei bestimmten Nährstoffen einen Mangel haben). Im zweiten Fall ist der Energiebedarf nicht gedeckt und die Menschen bekommen insgesamt zu wenig Kalorien zugeführt.
Beide Mängel führen auf kurz oder lang zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes.
Ernährung und Zahngesundheit
Die Bundeszahnärztekammer hat zusammen mit dem Zentrum für Qualität in der Pflege Videos zur Mundhygiene, Pflege und dem Zusammenhang zwischen der Ernährung und Zahngesundheit entwickelt. Klicken Sie hier, um direkt zu den Videos zu gelangen.
Kau- und Schluckstörungen
Es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Beeinträchtigungen. Bei Kaubeschwerden oder -störungen liegen die Ursachen und Symptome im Bereich der Zähne oder des Mundraumes. Schluckstörungen dagegen sind meist die Folge bestimmter Krankheiten, die Probleme beim Schlucken verursachen. Lesen Sie hier mehr zu den Beeinträchtigungen.
Die Kaumuskulatur kann mit zahlreichen Übungen trainiert werden. Schauen Sie hier für einfache Übungen, um die Zungenmuskulatur zu stärken. Bei weiteren Bedarfen, melden Sie sich gerne bei der Vernetzungsstelle unter seniorenernaehrung[at]dge-sh.de.
Obstipation
Ja, auf jeden Fall! Zum einen sollten täglich ca. 30g Ballaststoffe in Form von Vollkornprodukten, Gemüse und Obst zusammen mit ausreichend (mindestens 1,5 Liter) Wasser verzehrt werden. Zum anderen hilft tägliche körperliche Betätigung (durch Spaziergänge und/oder Gymnastik), die Bewegung des Magen-Darm-Traktes zu fördern und somit die Passage des Speisebreis durch den Darm zu beschleunigen.
Sarkopenie
Sarkopenie kann auf verschiedene Arten diagnostiziert werden, einschließlich:
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persönliche Beobachtung: Wie bewegt sich die Person? Wie steht sie auf? Wie geht sie?
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Fragebogen SARC-F: Der SARC-F-Fragebogen ist ein validiertes Instrument zur Beurteilung des Sarkopenierisikos bei älteren Erwachsenen. Der Fragebogen umfasst fünf Fragen, die sich auf die Muskelmasse, die Kraft und die körperliche Leistungsfähigkeit beziehen. Die Antworten werden auf einer Skala von 0 bis 2 bewertet, wobei höhere Punktzahlen ein höheres Risiko für Sarkopenie anzeigen.
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Körperliche Untersuchung: Ein Arzt kann den Muskeltonus, die Muskelmasse und die Kraft des Patienten beurteilen.
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Messung der Muskelkraft, z.B. Handkraftmessung: Eine Handkraftmessung kann die Muskelkraft messen und als Indikator für Sarkopenie dienen.
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Dual-Energy-Röntgenabsorptiometrie (DXA): Eine DXA-Untersuchung kann die Körperzusammensetzung messen, einschließlich der Muskelmasse.
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Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT): Diese bildgebenden Verfahren können die Muskelmasse und -qualität messen.
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Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA): BIA kann die Körperzusammensetzung messen, einschließlich der Muskelmasse.
Es ist wichtig zu beachten, dass keine dieser Methoden allein ausreicht, um Sarkopenie zu diagnostizieren. Eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Funktionsmessungen kann erforderlich sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Medikamente und Lebensmittel
Normalerweise kommunizieren Darm und Magen miteinander und so bekommt der Magen ein Signal, den Darm erneut mit Kalorien zu beschicken. Tatsächlich kommt es dabei nicht auf das Volumen, sondern auf die Kalorienmenge an. Der Magen entleert circa 2-3 Kcal pro Minute in den Dünndarm.
Diese Interaktion funktioniert auch bei verkleinertem Magen. Verblüffend ist jedoch die Entwicklung bei einer kompletten Magenentfernung oder einem Magenbypass. In diesem Fall bildet der obere Dünndarm eine Art Aussackung und somit einen neuen Magenbereich. Dieser „neu gebildete“ Magen kann zwar nicht die Leistungen wie der ursprüngliche Magen erbringen, aber er nähert sich diesem an. Einmal mehr erweist sich der Magen-Darm-Trakt als hochkomplexes und vielseitiges Organ.
Bei schnellstmöglich gewünschter Wirkung, sollten die Schmerzmittel nüchtern eingenommen werden. Ein Beispiel dafür ist die akute Behandlung von Migräne-Kopfschmerz. Wird jedoch eine lang anhaltende Schmerzlinderung gewünscht, wie es bei der medikamentösen Therapie von chronischem Schmerz der Fall ist, können Medikamente durchaus mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Dies führt dann zu moderaten Wirkstoffspiegeln im Blut, welche jedoch länger anhalten.
Der Magen entleert 2-3 Kcal/Minute in den Dünndarm. Von 12 Uhr bis 19 Uhr vergehen 420 Minuten. 420 x 2 Kcal = 840 Kcal; 420 x 3 Kcal = 1260 Kcal. Sollte zum Mittag keine außergewöhnlich hohe Menge an Kalorien verzehrt werden (mehr als 1260 kcal), dann kann man sich gegen 19 Uhr bereits wieder als „nüchtern“ bezeichnen.