Organisatorisches

Wie melde ich mich zu den Seminaren an?

Klicken Sie hier, um zu den Online-Seminaren der Vernetzungsstelle zu gelangen. Wenn Sie sich für einrichtungsinterne Schulungen interessieren, melden Sie sich gerne direkt bei uns. Die Kontaktdaten finden Sie im rechten Bereich dieser Seite.

An wen richten sich die Seminare?

Zielgruppe der monatlichen Fortbildungsreihe mit verschiedenen Ernährungsthemen sind Mitarbeiter*innen von Senioreneinrichtungen, Pflegediensten und Menüdienstanbieter*innen

Sind alle Seminare der Vernetzungsstelle kostenfrei?

Da die Vernetzungsstelle sich über Bundes- und Landesmittel finanziert, können alle Seminare kostenfrei angeboten werden.

Die Vernetzungsstelle wurde 2020 im Rahmen des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung "IN FORM" in Schleswig-Holstein gegründet. Gefördert wird die Vernetzungsstelle außerdem mit Landesmitteln vom Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz.

Was passiert nach den Seminaren?

Nach den Seminaren erhalten Sie innerhalb einiger Tage eine Teilnahmebescheinigung als PFD sowie ein Handout zu dem jeweiligen Thema via Mail. Die Handouts werden zusätzlich auf unserer Website veröffentlicht, um die Informationen auch weiteren Interessierten zur Verfügung zu stellen. Bitte beachten Sie dabei, dass hier nur die wichtigsten Informationen zusammengetragen sind.

 

Unter- und Mangelernährung

Bedeutet Mangelernährung eigentlich immer, dass insgesamt zu wenig gegessen wird?

Nein, denn es gibt grundsätzlich zwei übergeordnete Formen der Mangelernährung: Die qualitative und die quantitative Mangelernährung. Im ersten Fall ist der Energiebedarf meistens gedeckt, bzw. übermäßig gedeckt (Die Menschen nehmen noch zu, obwohl sie bei bestimmten Nährstoffen einen Mangel haben).  Im zweiten Fall ist der Energiebedarf nicht gedeckt und die Menschen bekommen insgesamt zu wenig Kalorien zugeführt.

Beide Mängel führen auf kurz oder lang zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes.

 

Ernährung und Zahngesundheit

Gibt es Videos zur richtigen Prothese-Pflege?

Die Bundeszahnärztekammer hat zusammen mit dem Zentrum für Qualität in der Pflege Videos zur Mundhygiene, Pflege und dem Zusammenhang zwischen der Ernährung und Zahngesundheit entwickelt. Klicken Sie hier, um direkt zu den Videos zu gelangen.

 

Kau- und Schluckstörungen

Was sind die Unterschiede zwischen Kau- und Schluckstörungen?

Es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Beeinträchtigungen. Bei Kaubeschwerden oder -störungen liegen die Ursachen und Symptome im Bereich der Zähne oder des Mundraumes. Schluckstörungen dagegen sind meist die Folge bestimmter Krankheiten, die Probleme beim Schlucken verursachen. Lesen Sie hier mehr zu den Beeinträchtigungen.

Kann die Kaumuskulatur trainiert werden?

Die Kaumuskulatur kann mit zahlreichen Übungen trainiert werden. Schauen Sie hier für einfache Übungen, um die Zungenmuskulatur zu stärken. Bei weiteren Bedarfen, melden Sie sich gerne bei der Vernetzungsstelle unter seniorenernaehrung[at]dge-sh.de.

 

Obstipation

Kann man der Obstipation auch ohne Medikamenteneinnahme vorbeugen?

Ja, auf jeden Fall! Zum einen sollten täglich ca. 30g Ballaststoffe in Form von Vollkornprodukten, Gemüse und Obst zusammen mit ausreichend (mindestens 1,5 Liter) Wasser verzehrt werden. Zum anderen hilft tägliche körperliche Betätigung (durch Spaziergänge und/oder Gymnastik), die Bewegung des Magen-Darm-Traktes zu fördern und somit die Passage des Speisebreis durch den Darm zu beschleunigen.

 

Sarkopenie

Wie kann Sarkopenie diagnostiziert werden?

Sarkopenie kann auf verschiedene Arten diagnostiziert werden, einschließlich:

  1. persönliche Beobachtung: Wie bewegt sich die Person? Wie steht sie auf? Wie geht sie?

  2. Fragebogen SARC-F: Der SARC-F-Fragebogen ist ein validiertes Instrument zur Beurteilung des Sarkopenierisikos bei älteren Erwachsenen. Der Fragebogen umfasst fünf Fragen, die sich auf die Muskelmasse, die Kraft und die körperliche Leistungsfähigkeit beziehen. Die Antworten werden auf einer Skala von 0 bis 2 bewertet, wobei höhere Punktzahlen ein höheres Risiko für Sarkopenie anzeigen.

  3. Körperliche Untersuchung: Ein Arzt kann den Muskeltonus, die Muskelmasse und die Kraft des Patienten beurteilen.

  4. Messung der Muskelkraft, z.B. Handkraftmessung: Eine Handkraftmessung kann die Muskelkraft messen und als Indikator für Sarkopenie dienen.

  5. Dual-Energy-Röntgenabsorptiometrie (DXA): Eine DXA-Untersuchung kann die Körperzusammensetzung messen, einschließlich der Muskelmasse.

  6. Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT): Diese bildgebenden Verfahren können die Muskelmasse und -qualität messen.

  7. Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA): BIA kann die Körperzusammensetzung messen, einschließlich der Muskelmasse.

Es ist wichtig zu beachten, dass keine dieser Methoden allein ausreicht, um Sarkopenie zu diagnostizieren. Eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Funktionsmessungen kann erforderlich sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.

 

Medikamente und Lebensmittel

Wie funktioniert die Interaktion von Magen und Darm bei Patienten mit Magenverkleinerung?

Normalerweise kommunizieren Darm und Magen miteinander und so bekommt der Magen ein Signal, den Darm erneut mit Kalorien zu beschicken. Tatsächlich kommt es dabei nicht auf das Volumen, sondern auf die Kalorienmenge an. Der Magen entleert circa 2-3 Kcal pro Minute in den Dünndarm.

Diese Interaktion funktioniert auch bei verkleinertem Magen. Verblüffend ist jedoch die Entwicklung bei einer kompletten Magenentfernung oder einem Magenbypass. In diesem Fall bildet der obere Dünndarm eine Art Aussackung und somit einen neuen Magenbereich. Dieser „neu gebildete“ Magen kann zwar nicht die Leistungen wie der ursprüngliche Magen erbringen, aber er nähert sich diesem an. Einmal mehr erweist sich der Magen-Darm-Trakt als hochkomplexes und vielseitiges Organ.

Sollten Schmerzmittel immer nüchtern eingenommen werden?

Bei schnellstmöglich gewünschter Wirkung, sollten die Schmerzmittel nüchtern eingenommen werden. Ein Beispiel dafür ist die akute Behandlung von Migräne-Kopfschmerz. Wird jedoch eine lang anhaltende Schmerzlinderung gewünscht, wie es bei der medikamentösen Therapie von chronischem Schmerz der Fall ist, können Medikamente durchaus mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Dies führt dann zu moderaten Wirkstoffspiegeln im Blut, welche jedoch länger anhalten.

Wenn man um 12 Uhr Mittag eine Mittagsmahlzeit zu sich nimmt, bis 19 Uhr nur kalorienfreies Wasser trinkt und keine weiteren Snacks isst, ist man dann um 19 Uhr wieder „Magen-nüchtern“?

Der Magen entleert 2-3 Kcal/Minute in den Dünndarm. Von 12 Uhr bis 19 Uhr vergehen 420 Minuten. 420 x 2 Kcal = 840 Kcal; 420 x 3 Kcal = 1260 Kcal. Sollte zum Mittag keine außergewöhnlich hohe Menge an Kalorien verzehrt werden (mehr als 1260 kcal), dann kann man sich gegen 19 Uhr bereits wieder als „nüchtern“ bezeichnen.

Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.

Winston Churchill