Wasserbedarf

In Großküchen wird jeden Tag eine enorme Menge an Wasser verbraucht und Abwasser produziert. Im Schnitt sind es ca. 10 Liter Wasser pro Mahlzeit. Wasser kostet im ersten Moment nicht wirklich viel, aber der Verbrauch summiert sich. Dazu ist Wasser eine wertvolle Ressource, von der alles Leben auf der Erde abhängig ist. Wasser zu sparen ist leicht. Mit einfachen Maßnahmen, welche oftmals nichts kosten, lassen sich große Erfolge erzielen.

Erfassen des Wasserbedarfs (falls Zähler vorhanden)

Durch das regelmäßige Ablesen und Dokumentieren des Wasserverbrauchs können zum einen eventuelle Wasserfresser identifiziert und zum anderen kann kontrolliert werden, ob ggf. vorgenommene Sparmaßnahmen Wirkung zeigen.

Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs

Anpassen der Küchenausstattung

Einsatz von Strahlreglern

Strahlregler, auch Mischdüse, Luftsprudler oder Perlator genannt, sind Vorrichtungen, welche an Wasserhähnen angebracht werden und einen weichen, spritzfreien Strahl erzeugen, den Wasserstrahl formen und Wasser sowie Energiekosten einsparen können.

Normale Wasserhähne können bis zu 15 Liter in der Minute verbrauchen. Werden die Wassersiebe an den Wasserhähnen durch Strahlregler ersetzt, kann das Durchflussvolumen bis auf zwei Liter pro Minute reduziert werden. Wichtig ist, dass zuvor geschaut wird, ob die Wasserhähne kompatibel sind.

Verwendung von wassersparenden Geschirrspülmaschinen

Eine Geschirrspülmaschine arbeitet effektiver und ist dazu noch sparsamer als die Reinigung mit der Hand. Dazu ist ein händisches Vorspülen nicht mehr notwendig. Angeschaltet werden sollte eine Geschirrspülmaschine auch erst dann, wenn sie komplett voll ist. Besitzt das Gerät einen Spar- oder Ecomodus, welcher sich hervorragend für nur leicht verschmutzte Teller und Tassen eignet, kann auch damit zusätzlich Wasser und Strom eingespart werden.

Benutzung von wassersparenden Waschmaschinen

Eine moderne Waschmaschine, welche eine Energieeffizienzklasse A++ oder A+++ besitzt, erbraucht etwa acht Liter Wasser pro Kilogramm Wäsche. Geräte aus dem Jahr 1995 benötigen doppelt so viel Wasser. So kann sich die Anschaffung einer neuen Waschmaschine durchaus lohnen, denn es werden nicht nur Wasser, sondern auch Energie und damit Kosten gespart.

Einbau von WC-Wasserstoppern

Falls die Spülkästen am WC keine Wasserstoptaste besitzen, kann diese kostengünstig eingebaut werden. Oftmals genügt es, ein kleines Gewicht am Überlaufrohr im Spülkasten zu befestigen. Damit wird dann nur noch so lange gespült, wie die Taste gedrückt wird und kleine Spülvorgänge verbrauchen im Durchschnitt anstatt neun nur drei Liter Wasser.

Reparatur von tropfenden Wasserhähnen oder defekten Spülkästen

Kaum jemanden ist bewusst, dass ein tropfender Wasserhahn mehr als 40 Liter Wasser zusätzlich pro Tag verbrauchen kann. Hochgerechnet können das bis zu 16.000 Liter (dies entspricht in etwa 115 Badewannen) im Jahr unnötiger Wasserverbrauch sein. Ebenso können ca. 150.000 Liter Wasser durch einen defekten Spülkasten ungenutzt in die Kanalisation laufen. Eine schnellstmögliche Reparatur sowie eine regelmäßige Kontrolle von Wasserhähnen und Spülkästen schützt die kostbare Ressource Wasser.

Anpassen des Lebensmitteleinkauf

Alle Lebensmittel benötigen bereits bei ihrer Herstellung Wasser. Es wird auch „virtuelles Wasser“ genannt, da bereits beim Kauf eines Lebensmittels, das so noch nicht verzehrbereit ist, vorher Wassermengen investiert werden mussten.

Pro erzeugtem Kilo Rindfleisch werden zum Beispiel für Futter, durch Bewässerung der Getreidefelder, und zum Trinkbedarf des Rindes bis zu 15.000 Liter und pro Kilo Schweinefleisch rund 5.000 Liter Wasser verbraucht. Für ein Kilogramm Kartoffeln werden nur ca. 900 Liter benötigt. Eine Tasse Kaffee verbraucht insgesamt ca. 140 Liter und eine Tasse Tee ca. 35 Liter. Somit entscheidet die Wahl der Lebensmittel auch über eine Schonung oder Verschwendung der natürlichen Ressource Wasser.

Nähere Informationen zum Thema "virtuelles Wasser"

Schaubild "Durstiges Essen"

Neben der Art des Lebensmittels spielt auch dessen Herkunft und die Art des Anbaus eine große Rolle. So verbraucht ein Kilo Kartoffeln in Deutschland um die 10 Liter, während es in Ägypten oft mehrere hundert Liter braucht. Dies betrifft auch viele anderen Gemüse- und Obstsorten. Zudem sollte auf eine möglichst giftfreie Herstellung der Produkte geachtet werden. Synthetische Dünger und Pestizide können das Grundwasser verunreinigen und somit verknappen. Ein bewusster Einkauf mit vielen ökologisch produzierten, regionalen und saisonalen Produkten kann eine unnötige Wasserverschwendung vermeiden.

Bei Reinigung der Küche

Mehrmaliges Verwenden von Wasser

Kaltes Wasser, welches genutzt wurde, um z.B. Gemüse nach dem Blanchieren abzuschrecken, kann zum Vorreinigen eines Kessels oder Kippers verwendet werden. Das widerspricht keinen Hygienevorschriften und spart Wasser.

Wasser sparsam verwenden

Oftmals wird beim Putzen der Küche der Schlauch aufgedreht und das Wasser läuft auch während des Säuberns einfach weiter. Eine Lösung kann das Befüllen von ein oder zwei Eimern zu Beginn sein. Falls zwischendurch noch Wasser gebraucht wird, werden die Eimer einfach noch einmal mit Wasser befüllt.

Einsatz von umweltschonenden Wasch- und Putzmitteln

Mit jedem Waschgang und jeder Reinigung wird die Umwelt belastet, da kein Wasch- und Putzmittel vollständig und rückstandslos abbaubar ist. Ökologische Wasch- und Putzmittel haben den chemischen Varianten jedoch einiges voraus. Sie bestehen aus natürlichen Rohstoffen und sind deswegen besser abbaubar. Dazu enthalten diese keine optischen Aufheller oder chemische Farb- und Konservierungsstoffe und größtenteils wird auch auf den Einsatz von Enzymen verzichtet.

Eine Orientierung im Reinigungs- und Putzmitteldschungel schaffen auch hier Siegel.

Weitere Möglichkeiten um Wasser zu sparen

Obst und Gemüse in einer Schüssel reinigen

Anstatt Lebensmittel unter fließendem Wasser zu reinigen, kann die Nutzung einer Schüssel helfen eine Menge Wasser zu sparen.

Unterstützung von Umweltverbänden und Projekten

Neben dem eigenen Handeln, kann auch das Handeln anderer gefördert werden. So gibt es viele Verbände und Projekte im Bereich Wald- und Umweltschutz, bei denen die Investitionen u.a. zur Wiederaufforstung von Wäldern in der Umgebung und dem damit verbundenen Schutz der regionalen Trinkwasserressourcen genutzt werden.

Verbände in der Region sind z.B.:

- NABU Schleswig-Holstein

- Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

- BUND Landesverband Schleswig-Holstein

- Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein