Ressourcenmanagement*
Ressourcenmanagement ist das umfassende, systematische, prozessorientierte Planen, Umsetzen und Kontrollieren von einzusetzenden und eingesetzten Ressourcen.
Durch den Aufbau eines Ressourcenmanagements können Verbesserungsmöglichkeiten, u.a. beim Energie- und Wasserverbrauch sowie dem Abfallaufkommen, gefunden und mögliche Lösungen sorgfältig geplant und umgesetzt werden. Dazu stellt es sicher, dass die Auswirkungen der Maßnahmen dokumentiert und überprüft werden.
Neben der Bewahrung der Ressourcen kann eine seriöse Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensphilosophie und im praktischen Berufsalltag nicht nur Ressourcen schonen und Kosten einsparen, sondern auch zum Imagegewinn des Betriebes beitragen. Für den Aufbau eines effektiven Ressourcenmanagements sollten jedoch wichtige Punkte beachtet werden.
Ernennung eines Energie- / Wasser- und Lebensmittelbeauftragten
Durch die Ernennung einer zuständigen Person, ggf. auch mehrerer zuständigen Personen, wird eine Verantwortung für den Bereich Ressourcen geschaffen. Damit dieser Beauftragte seine Aufgaben wahrnehmen kann, benötigt er Zeit, Weisungsbefugnisse, Unterstützung und eventuelle Weiterbildungen. Die Aufgaben des Umweltbeauftragten umfassen neben der Herkunft und Qualitätssicherung von Lebensmitteln und Getränken, der Ressourcenoptimierung von Arbeitsprozessen und des Technikeinsatzes auch die Entsorgung.
Analyse der aktuellen Situation
Durch eine Betrachtung der aktuellen Situation im Betrieb, welche vor allem den Wasserbedarf und Energieverbrauch sowie das Abfallaufkommen berücksichtigen soll, lassen sich erste Verbesserungsvorschläge ableiten.
Definition von Maßnahmen und Zielen
Anschließend sollten konkrete Ziele und den damit verbunden Maßnahmen zur Verbesserung formuliert und bewertet werden. So könnten z.B. folgende Maßnahmen und Ziele festgelegt werden:
Maßnahme |
Ziel |
Umstellung auf regionale Produkte |
50% Anteil an allen Produkten |
Getrennte Abfalleimer für Verpackungen |
30% weniger Restmüll |
Schulung der Köche zum Energiesparen |
10% weniger Energieverbrauch |
Für eine gute Zieldefinition kann die SMART-Regel angewendet werden.
S- spezifisch M- messbar A- akzeptiert R- realistisch T- terminiert
So sollten Ziele genau formuliert und vom Team akzeptiert werden. Mit Hilfe von Kenngrößen werden diese messbar gemacht. Ebenso sollten die Ziele realistisch sein und eine Zeitangabe, in der diese erreicht werden sollen, besitzen.
Alle endgültig festgelegten Maßnahmen und Ziele werden zum Schluss noch schriftlich niedergelegt.
Tipps, damit eine Umsetzung der gesetzten Ziele auch wirklich gelingt:
- Ziele und Planung sind essenziell
- mit kleinen Dingen beginnen
- Abstimmungsprozess im Team durchführen
- Information und Kommunikation leben
- realistische Termine abstimmen
- möglichst Zahlenerfassbarkeit prüfen
- Lob bei Erfolgen nicht vergessen
- …und vor allem: Sensibilisierung und Einbeziehung der Mitarbeiter.
Werden die Mitarbeiter von Beginn an integriert, steigt deren Motivationen und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Maßnahmen, welche vor allem am Anfang eine Umstellung bedeuten und mitunter Mehrarbeit für alle mit sich bringen, erfolgreich und langfristig umgesetzt werden. Um ein besseres Verständnis zu schaffen, helfen anschauliche Beispiele. Unter der Aussage 10 qm³ können sich die meisten Personen nichts vorstellen, unter 50 Badewannen schon. Letztlich sind es die Mitarbeiter, die durch ihre Handlungsweisen die Umweltleistung des Betriebes wesentlich beeinflussen.
Eine Datenbank mit Bildungsmaterialien, um die Mitarbeiter u.a. über die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcen zu informieren, finden Sie auf folgenden Seiten kostenlos als Download:
Dokumentation des Energie- und Wasserverbrauchs sowie des Abfallaufkommens
Der Beauftragte erfasst regelmäßig die Verbrauchsstände. Für kleinere Betriebe bieten sich günstige Stromzähler für die Steckdose an. An Hand dieser kann überprüft werden, ob die festgelegten Einsparziele erreicht wurden. Überprüft werden sollten die Effekte so lang, bis die festgelegte zeitliche Frist erreicht ist.
Verfassen eines Reports
Der Verantwortliche hält schriftlich fest, in wie weit die festgelegten Ziele erreicht wurden und nennt Gründe der Abweichung. So kann unter anderem gefragt werden: Haben die Mitarbeiter mitgemacht und eventuell eigene Ideen miteingebracht? Waren die Ziele vielleicht unrealistisch oder zu hoch angesetzt? Ebenso sollten im Bericht Vorschläge für das weitere Vorgehen beschrieben sein.
Formulierung neuer/veränderter Maßnahmen und Ziele
Falls die geplanten Ziele nicht erreicht wurden, sollten Konsequenzen aus dem Report gezogen und erneut Maßnahmen und Ziele, welche nun angepasst wurden, definiert werden.
Erstellung eines neuen Aktionsplans
Als Nächstes wird ein neuer Aktionsplan erstellt, der zusammen mit dem Report die Grundlage für das weitere Ressourcenmanagement bildet.
Praxisbeispiel: Der PDCA-Zyklus
Der PDCA -Zyklus, auch bekannt als Demingkreis oder Shewhart-Zyklus, stellt ein Basiskonzept des Qualitätswesens dar. Es unterstützt kontinuierliche Verbesserungsprozesse und hilft bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen oder der Fehler-Ursachen-Analyse.
Ein klassisches Instrument, welches bei der Planung und Umsetzung von nachhaltigkeitsbezogenen Maßnahmen im Betrieb eingesetzt werden kann, ist der „Plan-Do-Check-Act“ – kurz PDCA-Zyklus. Übersetzt bedeutet der Plan-Do-Check-Act „Planen-Ausführen-Überprüfen-Anpassen“. Der Zyklus ist einfach anzuwenden und lässt sich in fast allen Unternehmensbereichen sinnvoll nutzen. Er muss lediglich in der Anwendung auf die spezifische Aufgabenstellung angepasst werden. Einfachheit, schnelle Erlernbarkeit, gute Anpassbarkeit sind entscheidende Vorteile der PDCA-Methode. Der Zyklus kann beliebig oft wiederholt werden. Das grundsätzliche Prinzip bleibt immer gleich: Planen, Ausführen, Überprüfen und Anpassen.