Für einen gesunden Start ins Leben: Die Frühen Hilfen der Städte Neumünster und Kiel im fachlichen Austausch mit der DGE
Frühe Hilfen haben seit jeher einen sehr guten Zugang zu werdenden und jungen Familien; durch das vertrauensvolle Verhältnis und den Einblick in die familiären Strukturen können die Fachkräfte niedrigschwellig Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Ernährung in den ersten 1000 Tagen weitergeben.
Im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholpaket- Das Förderprogramm für Kinder, Jugend & Familie“ konnte im Jahr 2022 mit finanzieller Förderung des Minsteriums für Soziales, Gesundheit, Familie und Senioren des Landes Schlewig-Holstein ein Projekt mit den Frühen Hilfen von Kiel und Neumünster konzipiert und umgesetzt werden.
Teilprojekt 1: Schulung von Fachkräften der Frühen Hilfen in mehreren Modulen zu ernährungsrelevanten Themen der ersten 1000 Tage. Hintergrund waren und sind immer die aktuellen Handlungsempfehlungen des Netzwerkes Gesund ins Leben. In Theorie und Praxis wurden Inhalte vermittelt, die eins zu eins in die Familien übertragen werden können. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt dieser Schulungen ist der ortsübergreifende Austausch der Fachkräfte. Dieser Austausch machte deutlich, dass z.B. interkulturelle Unterschiede nicht nur bei der Zielgruppe vorliegen. Auch für Fachkräfte, die selbst einen Migrationshintergrund haben, sind die für Deutschland geltenden Handlungsempfehlungen zum Teil eine Herausforderung, da sie auf ganz andere eigene Erfahrungen zurückgreifen; so gibt es z.B. deutliche Unterschiede bezüglich der Einführung von Beikost in europäischen Ländern.
Teilprojekt 2: Ernährungintervention für Schwangere, junge Mütter und deren Partner*innen: In einem Kieler Stadtteil wurde in dem dortigen Familienzentrum „Bunte Welt“ vom Haus der Familie ein wöchentliches praktisches Angebot vorgehalten, in dem werdenden und jungen Müttern bzw. deren Partner*innen niedrigschwellig Ernährungsinformationen aus dem Zeitraum der ersten 1000 Tage vermittelt wurden. Durch die offene Struktur war die Hemmschwelle für die Teilnehmenden sehr gering und es gab während der praktischen Einheiten immer die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen.
Erfahrungen: Die Evaluation des Projektes (Teilprojekt 1) hat ergeben, dass besonders die Kombination aus Wissensvermittlung und Praxiseinheiten von den Teilnehmenden positiv bewertet wurden. Hier ein paar Zitate, die dies untermauern:
Der Zeitraum der ersten 1000 Tage ist extrem wichtig und lässt sich nie wieder nachholen! Jede Fachkraft, die mit Schwangeren und jungen Familien arbeitet, kann mit Informationen, Beratung und Unterstützungsangeboten einen wichtigen Beitrag leisten, um Kindern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. In den Ernährungsempfehlungen gibt es immer wieder Aktualisierungen, derzeit ändert sich z.B. gerade die Empfehlung für die Allergieprävention.
Ausblick: Um alle Akteur*innen, die mit Schwangeren und jungen Familien arbeiten, auf einem aktuellen Stand zu halten, freuen wir uns, Sie bei Vernetzung, Planung und natürlich der Durchführung von Schulungen in Ihrem Netzwerk der Frühen Hilfen - im eigenen Kreis oder auch kreisübergreifend- zu unterstützen. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an!