Konsumenten-Entscheidungen, und somit auch die Wahl der Lebensmittel, haben Folgen für die Umwelt. Durch ihre Herstellung, Verpackung, Transport, Nutzung und Entsorgung trägt jedes Produkt einen ökologischen Rucksack. Gerade in der Außer-Haus-Verpflegung werden große Mengen an Lebensmitteln eingekauft. Mit gezielten und bewussten Kaufentscheidungen kann somit ein großer Beitrag zu mehr Umwelt- und Tierschutz und einem Erhalt von Wasser, Luft, Klima und Boden geleistet werden.

Folgende Lebensmittel können zu einer Bewahrung der natürlichen Ressourcen beitragen

Regional angebaute Lebensmittel

Regional angebaute Produkte benötigen keine weiten Transportwege, inklusive Kühlsystemen, keine unnötigen Verpackungen und keine aufwendigen Lagernotwendigkeiten. Es wird somit weniger Treibstoff und Energie verbraucht. Zudem schmecken regionale Waren in der Regel besser, da die Pflanzen voll ausreifen können und anschließend erntefrisch verkauft werden. Mit den Einnahmen werden zusätzlich lokale Anbieter unterstützt.

Eine Orientierung bietet das erste bundesweite Label mit dem Namen „Regionalfenster“.  Im Deklarationsfeld werden die Herkunft der Hauptzutaten eines Produkts, ihr Verarbeitungsort sowie der regionale Anteil angegeben.

Mehr Informationen zum Label Regionalfenster

Bei Eiern gibt der aufgedruckte Code Auskunft über die Herkunft. Somit bedeutet der Aufdruck „x-DE-01 xxxx“, dass die Eier aus Schleswig-Holstein stammen. Die Nummer (hier 01 für Schleswig-Holstein) nach der Landesbezeichnung (DE für Deutschland) zeigt dies an.

Des Weiteren gibt es Zeichen von Regionalinitiativen, Qualitätszeichen der Bundesländer, Regionalmarken sowie geschützte Ursprungs- und geografische Angaben.

Nähere Informationen bietet die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

Saisonal verfügbare Lebensmittel

Das Wort Saison bezeichnet einen immer wiederkehrenden Zeitabschnitt eines Jahres. Vor allem in der Landwirtschaft beeinflussen naturgegebene jahreszeitliche Bedingungen u.a. Saat und Ernte.

Obst und Gemüse, das Saison hat, ist frisch und sehr nährstoffreich. Diese Jahreszeit bietet die optimalen Anbaubedingungen für eine bestimmte Sorte, wodurch ein heimischer Freilandanbau ermöglicht wird. Dieser benötigt zum einen oftmals eine weniger intensive Bodenbearbeitung und -düngung und zum anderen kein kostenintensives ständig beheiztes Treibhaus. Da es frisch vor Ort verfügbar ist, wird auch keine energieaufwendige Tiefkühlung benötigt. Ein saisonal orientierter Einkauf kann somit als weiterer Schritt unsere Umwelt schützen. Doch nicht nur das. Da die Obst- und Gemüsearten in den bestimmten Monaten besonders reichlich verfügbar und dementsprechend in großen Mengen auf dem Markt sind, sind diese in der Regel auch preiswerter zu bekommen. Das gilt ebenso für viele exotische Früchte, welche bei uns nicht angebaut und aus dem Ausland importiert werden. So haben Mandarinen, Melonen oder Feigen in ihren Anbauländern genauso feste Erntezeiten wie Rhabarber oder grüne Bohnen bei uns. Dazu kann die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit eine größere Wertschätzung bei den Gästen und mehr Abwechslung auf dem Speiseplan schaffen.

Unter folgenden Links finden Sie Kalender, welche Ihnen zeigen, wann welches Lebensmittel frisch verfügbar ist und bevorzugt in den Speiseplan eingebaut werden sollte.

Saisonkalender für Gemüse und Obst

Ökologisch angebaute Lebensmittel

Eine ökologische Landwirtschaft steht für ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur, bei dem der landwirtschaftliche Betrieb vor allem als Organismus mit den Bestandteilen Mensch, Tier, Pflanze und Boden gesehen wird.

Eine ökologische Landwirtschaft zeichnet sich durch eine artgerechte Tierhaltung, den Verzicht von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie den Erhalt und der Förderung einer gesunden Bodenqualität aus. Vor allem der Verzicht auf mineralische Stickstoffdüngemitteln sowie auf synthetische Pflanzenschutzmittel schonen die Oberflächengewässer und das Grundwasser. Die organische Düngung fördert die Humusbildung und Bodenfruchtbarkeit und erhält somit die natürliche Ressource Boden. Dazu kommt, dass die Produktion der in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzten Dünge- und Pflanzenschutzmitteln mit einem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch einhergeht. Auch auf diesem Weg schonen Bio-Produkte die natürlichen Ressourcen.

Fisch aus nachhaltiger Fischerei / Fischzucht

Nachhaltige Fischerei steht für Fangmethoden, die den Bestand erhalten und keine Einschränkung der Reproduktionsfähigkeit der Fischarten herbeiführen. Ebenso soll das Ökosystem nicht beschädigt und der Anteil des ungewollten Beifangs minimiert werden.

Durch die Verwendung von Fisch aus nachhaltiger Fischerei kann der Überfischung und der daraus entstehenden Zerstörung des Ökosystems Meer entgegengewirkt werden.

Eine Hilfestellung bei der Lebensmittelwahl bieten auch hier verschiedene Siegel. Jedoch ist Fischsiegel nicht gleich Fischsiegel und es existieren verschiedene Kriterien und Anforderungen an die Hersteller. Dazu gibt es eine Unterscheidung in Wildfisch und Fisch aus Aquakultur. Folgende Tabelle soll einen ersten Überblick verschaffen.

Einige Fischarten sind bereits vom Aussterben bedroht und sollten deshalb möglichst wenig oder gar nicht mehr auf dem Speiseplan erscheinen. Dies betrifft u.a. den Blauflossen-Thunfisch, Hai, Marlin, Rotbarsch, Schellfisch, Seeteufel, Aal, Rochen sowie importierte Shrimps.

Eine gute Wahl sind Fische, deren Bestände nicht bedroht sind. Dazu zählen u.a. Hering (NO-Atlantik), Kabeljau, Dorsch (östliche Ostsee), Karpfen, Lachs (Östlicher Zentralpazifik, USA), Makrele (Nordatlantik) und Sardelle (Biscaya).

Tipp: Versuchen Sie zu vermitteln, dass Fisch als eine besondere Mahlzeit und nicht als alltägliches Nahrungsmittel gilt.