Im Vergleich zu älteren Kindern unterscheidet sich die Ernährung von unter dreijährigen Kindern hinsichtlich einiger Aspekte deutlich.

Diese Besonderheiten sind hier aufgeführt:

Säuglinge
  • Honig kann Botulinumtoxine enthalten und soll in Speisen für Säuglinge (bis 1 Jahr) nicht enthalten sein.
  • Kuhmilch als Trinkmilch sollte erst gegen Ende des ersten Lebensjahres gegeben werden. In den Milch-Getreide-Breien wird sie hingegen eingesetzt.
  • Blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel, z.B. Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Gemüse wie Zwiebeln, sollten schrittweise eingeführt werden
  • Scharfkantige und sehr harte kleine Lebensmittel sind schwer zu kauen und können leicht verschluckt werden. Daher sollen z.B. keine ganzen Nüsse oder kein scharf angebratenes Fleisch angeboten werden.

Muttermilch in der KiTa - geht das?

Ja, selbstverständlich geht das. Die beste Form der Ernährung für Säuglinge in den ersten Monaten ist das Stillen. Muttermilch bietet gegenüber industriell hergestellter Säuglingsmilchnahrung viele Vorteile. Daher sollte es berufstätigen Müttern ermöglicht werden, ihre Kinder im ersten Lebenshalbjahr, auch im Rahmen einer Betreuung durch eine Tagespflegeperson, zu stillen bzw. mit abgepumpter Muttermilch zu versorgen. Das Risiko, dass sich in abgepumpter Muttermilch unerwünschte Keime entwickeln, ist hoch. Die Eltern tragen die Verantwortung für den hygienisch einwandfreien Zustand der Muttermilch sowie die Einhaltung der Kühlkette beim Transport in die Betreuungseinrichtung. Die Tagespflegeperson hingegen trägt die Verantwortung von der Annahme bis zur Verfütterung der Muttermilch.

 

Quellen:

Bundeszentrum für Ernährung: Ernährung von Säuglingen, Empfehlungen für das erste Lebensjahr, 2017

DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas, Bonn, 6. Auflage, 2020

Koletzko et al, Aktualisierte Handlungsempfehlungen von „Gesund ins Leben- Netzwerk Junge Familie“ eine Initiative von IN FORM, aktualisiert und erweitert 2016

www.fitkid-aktion.de

www.bfr.de

Kleinkinder

Abhängig von dem Entwicklungsstand erfolgt der Übergang von der Säuglingsernährung zur allgemeinen Familienkost fließend. D.h. Kinder können, je nach Alter, ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit den "Großen" gemeinsam essen. Sie benötigen keine gesondertes Speisenangebot, wie z.B. Säuglinge. Allerdings brauchen sie beim eigenständigen Essen und Trinken Hilfe und Unterstützung. Kauen und Schlucken von fester Nahrung muss erst gelernt werden. Dies braucht Zeit und eine intensivere Betreuung.

Es ist wichtig, die Kinder immer wieder zum selbstständigen Essen mit Besteck zu motivieren. Manchmal ist es hilfreich, Lebensmittel zu zerkleiner bzw. zu zerdrücken. Dies bedeutet aber nicht, Lebensmittel zu Brei zu verarbeiten. Zur Stärkung der Kaumuskulatur sollten Kinder z.B. das Brot in Stücke geschnitten, aber trotzdem mit Rinde essen. Für viele Kinder ist es leichter aus einer Schüssel zu essen als von flachen Tellern. Bei der Lebensmittelauswahl sind, bis auf wenige Ausnahmen, keine Einschränkungen erforderlich.

Kohl, Hülsenfrüchte und Co: Blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl und Zwiebeln sind nicht verboten. Sie sollten allerdings schrittweise eingeführt werden.

Scharfkantige, harte, runde Lebensmittel: Scharfkantige oder sehr harte Lebensmittel, wie z.B. Nüsse, sind schwierig zu kauen und könenn leicht verschluckt werden. Auch bei runden Lebensmitteln wie Weintrauben, Heidelbeeren oder Oliven besteht eine erhähte Gefahr, sich zu verschlucken. Daher sollten diese Lebesnmtitel zerkleinert werden.

Fleisch lieber zart statt hart: Große Fasern, scharf angebratenes oder trockenes/ hartes Fleisch lässt sich schlecht kauen. Somit sollte Fleisch von zarter Konsistenz angeboten werden.

Bei rohen Lebensmittel ist Vorsicht geboten: Rohe, tierische Lebensmittel wie rohes Fleisch, Rohwurst (Salami, Teewurst), Rohmilch(käse), rohe Eier oder roher Fisch können gefährliche Krankheitserreger enthalten und daraus hergestellte Speisen sollen deshalb immer gut erhitzt werden. Auch rohe Sprossen oder nicht wieder erhitzte Tiefkühlbeeren können schädliche Keime enthalten und sollen vor dem Essen immer gut erhitzt werden.

 

Quellen:

Bundesanstalt für Ernährung (BLE): Das beste Essen für Kleinkinder, 2018

DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas, 6. Auflage, Bonn, 2020

Koletzko et al, Aktualisierte Handlungsempfehlungen von „Gesund ins Leben- Netzwerk Junge Familie“ eine Initiative von IN FORM, aktualisiert und erweitert 2016

Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.

Winston Churchill